26.12.2006 Comte de Peney 2000, Domaine les Balisiers, Peney, Genève (Schweiz)

Die Genfer Weine (sowohl rote als auch weisse) sind in meinem Keller zu Unrecht nicht sehr stark vertreten. Dieser hier ist nun einer dieser „Exoten“. Der Comte de Peney, eine Mischung aus Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, ist schon fast ein Kult-Wein. Meines Wissens handelt es sich um den ersten Cabernet Sauvignon-Wein der Schweiz, der bei der Welt-Cabernet-Degustation in Zürich von unter 500 degustierten Weinen mit dem Jahrgang 1990 den 3. Rang belegte. Interessant ist, dass der Cabernet Sauvignon von J.D. Schläpfer und Gérard Pillon ursprünglich illegal angebaut worden ist. J.D. Schläpfer ist als früherer Anwalt bekannt für seine scharfzüngige Kritik und für seinen Pioniergeist. Er ist in der Zwischenzeit der grösste Bioweinproduzenten der Schweiz geworden und er besitzt zusammen mit Gérard Pillon in der Provence die „Domaine de Lauzières“. Hier haben sie, wie früher in Genf, mit einer Traubensorte zu experimentieren begonnen, die im dortigen Weingesetz nicht erlaubt war. Es handelt sich um den Petit Verdot. Der Wein mit dem Namen „Sine Nomine“ (80% Petit Verdot und 20% Grenache Noir) darf daher laut der bestehende Gesetzgebung vorerst nur als Tafelwein verkauft werden und darf keinen Jahrgang tragen. Um dies zu umgehen, trägt der Wein den Jahrgang nach hebräischem Kalender (5763 entspricht beispielsweise 2003)…..

17.12.2006 Shiraz/Cabernet Sauvignon 1999, Cape d'Estaing, Kangaroo Island (Australien)

Die Australischen Weine sind bekannt für ihre frühe Zugänglichkeit und dafür dass sie rund (meistens ohne Kanten) und fruchtig sind. Dieser Shiraz/Cabernet Sauvignon 1999 von der Kangaroo Island war auf jeden Fall sehr schön ausgeglichen. In der Nase ein schönes Brombeerbouquet und sehr fruchtig. Im Gaumen eine herrliche Mischung zwischen dem eher würzigen Shiraz und dem pflaumigen (das ist positiv gemeint!) Cabernet. Weiche Tannine und Vanillegeschmack und ein schön langer Abgang. Der Wein hat meiner Frau ausgezeichnet gefallen und ich muss sagen, mir auch. Dieser Wein war in Sachen Zugänglichkeit und Beurteilungschwierigkeiten kein Vergleich mit dem fast gleichaltrigen Château Troplong Mondot 1998 vom 12.12.2006. Die Cape d'Estaing Winery (http://www.capedestaingwines.com.au) ist, glaube ich, ein relativ junger Produzent und die Kangaroo Island, die sich vor Adelaide befindet, ist scheinbar eine recht interessante Insel mit sehr vielen Tieren (u.a. Koalas, Pinguinen) und Pflanzen. Im "Spiegel" vom 25.1.2007 ist im übrigen gerade ein Bericht über die Kangaroo Island erschienen (http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,462042,00.html).

12.12.2006 Château Troplong Mondot 1998, St-Emilion (France)

Anlässlich einer Merlot-Degustation (Blinddegustation) wurde auch der Château Troplong Mondot 1998 degustiert. Der erste Eindruck war enttäuschend. In der Nase schon recht streng, war er auch im Gaumen nicht sehr zugänglich (wir hatten ihn 1 Stunde vorher geöffnet). Man spürte zwar, dass das Potential vorhanden war, aber trotzallem hätten wir mehr erwartet (vor allem auch angesichts der Bewertungen und des Preises, die recht hoch waren!). Wir haben dann den Wein 5 Stunden später noch einmal degustiert und siehe da, er hatte sich ein wenig geöffnet. Er war aber immer noch nicht so, wie wir gewünscht hätten. Ich gehe nun davon aus, dass der Château Troplong Mondot 1998 sich in einer ungünstigen Reifephase befindet und ich werde die nächste Flasche erst in einem Jahr wieder öffnen.